Love ‘n’ Kill

Sie liebte es, in einem Café zu sitzen, Menschen vorbeiziehen zu sehen, ohne sich Gedanken machen zu müssen.

Doch …

Irgendetwas fühlte sich anders an.

Sie runzelte kurz die Stirn, biss gedankenlos in ihr Sandwich. Was war es?

Nicht die Musik. Nicht das Essen.

Die Bewegung.

Das stetige, geordnete Treiben im Food Court hatte eine unmerkliche, aber seltsame Unruhe angenommen. Menschen, die zuvor entspannt an den Tischen saßen, wirkten plötzlich angespannter. Jemand stand auf, ohne ersichtlichen Grund. Ein anderer drehte sich abrupt um.

Ihr Blick wanderte flüchtig über die Szenerie – nichts Auffälliges.

Vielleicht bildete sie sich das nur ein.

Sie schüttelte leicht den Kopf, nahm noch einen Bissen.

Und dann –

Ein harter Stoß gegen ihre Schulter.

Sein Blick glitt kurz auf das schwarz-goldene Collier in seiner Hand, bevor er es wegsteckte. Interessante Wahl. Er hatte es nicht nur wegen des Designs gekauft – sondern wegen ihrer Reaktion darauf.

Sie war hübsch, keine Frage. Aber das allein hatte ihn noch nie beeindruckt. Es war die Art, wie sie ihn ansah. Wie sie versuchte, ihn zu durchschauen – während sie selbst nicht bemerkte, dass er längst dabei war, sie zu analysieren.

Und doch …

Verdammt.

Irgendetwas an ihr hatte ihn erwischt.

Schon das Foto von ihr in der Zeitung hatte diesen Blick, diesen Einfluss auf ihn. Unverblümt, herausfordernd – als könnte sie durch das Papier hindurchsehen.

Warum gleich nochmal hatte er sich mit ihr verabreden wollen?

Die Antwort hätte einfach sein sollen: Weil sie Teil seines Auftrags war und er mehr über sie erfahren musste.

Aber – das war nicht alles.